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Brief an den Bürgermeister in Chodziez zum Weihnachtsfest 2020

Zum Weihnachtsfest und zum Jahreswechsel haben Bürgermeister Dr. Dietmar Thönnes und Robert Hülsbusch, Vorsitzender des Komitees für Städtepartnerschaft, Fachbereich Chodziez wieder einen Brief an die Menschen in der Partnerstadt Chodziez verfasst:

Burmistrz Jacek Gursz
Urząd Miejski w Chodzieży
ul. Paderewskiego 2,
64-800 Chodzież

Vorsitzende des Komitee
Beata Roguszka

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Gursz, lieber Jacek,
sehr geehrte Frau Vorsitzende Roguszka, liebe Beata,

wir wünschen Euch und allen Bürgerinnen und Bürgern aus Chodzież eine gute Weihnachtszeit – trotz der Zeiten, die im Moment nicht einfach sind!
Die Pandemie beeinträchtigt uns alle, auch unsere Partnerschaft. Wir hatten in diesem Jahr so viel vor: Schülerinnen und Schüler aus unseren beiden Städten wollten sich begegnen, andere Vereine planten ebenso den Austausch und auf unser gemeinsames Projekt „Barrierefreie Partnerschaft“ hatten wir uns so gefreut. Menschen mit Handicaps sollte die Möglichkeit eröffnet werden, aktiv an unserer Partnerschaft teilzunehmen. Das Programm stand, alles war vorbereitet für eine sicher sehr berührende Begegnung hier in Nottuln – als Auftakt für eine weitere neue Seite in unserem dicken Buch der Städtepartnerschaft. Alle unsere Pläne konnten nicht verwirklicht werden. Sie sind nicht aufgehoben, sondern verschoben. Wir hoffen auf ein neues gutes Jahr 2021.
Und doch ist in diesem Jahr viel passiert: Gerne lesen und hören wir immer wieder von Deinem Engagement, lieber Jacek. Weit über Chodzież hinaus machst du dich dafür stark, dass Polen weltoffen und demokratisch bleibt. Es erfüllt uns mit Stolz zu lesen, dass der Bürgermeister unserer Partnerstadt sich für Menschlichkeit und Frieden engagiert. Gefreut haben wir uns auch zu sehen, dass Chodzież ebenso wie Nottuln dem Bündnis von Hiroshima und Nagasaki beigetreten ist, dass du, Jacek, dich als Bürgermeister für den Frieden engagierst, dass auch in Chodzież die Mayor-for-Peace-Flagge weht. Auch in dieser Hinsicht sind wir, Chodzież und Nottuln, seelenverwandt. Noch vor ein paar Tagen dokumentierten über 650 Bürgerinnen und Bürger aus Nottuln in unserem Ortskern im Rahmen einer Demonstration ihr Verständnis von demokratischen und menschenfreundlichen Politik, demonstrierten wir alle für unsere Vision einer lebens- und liebenswerten Welt. In diesem Zusammenhang wurde ausdrücklich auch unsere Städtepartnerschaft als positives Beispiel für eine zukunftsfähige Entwicklung genannt, unser Engagement für ein einheitliches friedliches und demokratisches Haus Europa.
Lieber Herr Gursz, seit dem 1.11.2020 bin ich nun Bürgermeister in Nottuln. Auf diese Aufgabe habe ich mich sehr gefreut. Schon im Vorfeld der Wahlen habe ich deutlich gemacht, dass mir die Städtepartnerschaften sehr am Herzen liegen und ich diese mit allen Kräften fördern und unterstützen werde. Ich habe mich über Ihre Glückwünsche zu meiner Wahl sehr gefreut. Wie gerne hätte ich Sie zu meine Amtseinführung begrüßt, was ja nun leider nicht möglich war. Ich freue mich sehr, Sie und Beata Roguszka bald kennenzulernen. Gerne auch noch vor Weihnachten – vielleicht im Rahmen einer kleinen Videokonferenz.
Sehr bedauert haben wir, dass Sie beide nicht zum Volkstrauertag nach Nottuln kommen konnten. Ihre Bereitschaft, bei der Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag in Nottuln teilzunehmen, hat hier ein großes positives Echo gefunden – 75 Jahre nach Kriegsende, 81 Jahre nach dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf Ihr Land. So schrieb unser Pfarrdechant Norbert Caßens in seiner Weihnachtsbotschaft: „Und hätte die Pandemie es nicht verhindert, wäre es niemand anders gewesen als Jacek Gursz, der als Bürgermeister der polnischen Stadt Chodzież die Rede zum Volkstrauertag in Nottuln gehalten hätte. Welch´ ein Zeichen der Geschwisterlichkeit! Nach der tragischen Geschichte unserer beiden Länder hätte dieser Mann vor der Versöhnungskapelle der Martinus-Kirche gestanden und der Toten des Weltkrieges gedacht.“
Auch wenn wir immer wieder im Rahmen unserer Partnerschaft über den Zweiten Weltkrieg geredet haben und reden, dies wäre noch einmal ein besonderes Zeichen der Versöhnung gewesen, ein Zeichen, dass wir alle hier in Europa vereint sind und unser Kontinent nur eine Zukunft hat, wenn wir zusammenstehen und zusammenhalten.
Wir haben Sie und euch in diesem Jahr vermisst. Wir haben deutlich gespürt, was uns die partnerschaftlichen Kontakte mit euch, mit den Bürgerinnen und Bürgern aus Chodzież wert sind. Auch wenn wir nicht zusammenkamen – in unsere Herzen und Gedanken waren wir oft in Chodzież. Umso mehr freuen wir uns auf ein Wiedersehen! Wir wünschen Ihnen und Euch und Euren Familien und allen Bürgerinnen und Bürgern in Chodzież ein gesegnetes Weihnachtsfest und gutes neues Jahr 2021!

Mit freundlichem Gruß

Dr. Dietmar Thönnes, Bürgermeister
Robert Hülsbusch, Vorsitzender des Komitees für Städtepartnerschaft

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