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Fahrt zum Jubiläumslauf um den Stadtsee in Chodziez

Ein Bericht von Helmut Nottelmann

Die Vorbereitungen
Was verbindet Nottuln mit dem „25. Bieg Grzymalitów“? Die Antwort fällt leicht, wenn man weiß, dass sich hinter „Nottuln“ die Lauf-AG des hiesigen Gymnasiums verbirgt und dass es sich bei dem „25. Bieg Grzymalitów“ um den Jubiläumslauf rund um den Stadtsee unserer Partnerstadt Chodziez handelt. Eine Idee war schnell geboren, zur Umsetzung aber dauerte es. Ein Glück, dass sich in Chodziez mit dem Partnerschaftskomitee unter der Federführung von Jan Margowski und Andrzej „Skiba“ Skibinski und mit dem Leiter des „Städtischen Zentrums für Sport und Erholung (MOSiR)“, Janusz Smaruj, tatkräftige Leute fanden, die unendlich viel Zeit und Mühe investierten, um der Partnerschaft Leben einzuhauchen.
Als Schlafmöglichkeit wurde zunächst die Jugendherberge ins Auge gefasst. Doch ihre Räumlichkeiten reichten für die große Zahl der Nottulner Interessierten nicht aus. Also bekamen wir kurzer Hand das Internat in der Strzeleckastr. angeboten. Was konnte uns Besseres widerfahren? Frühstück sollte es in der ca. 500 m entfernten Mensa „Micek“ geben. Was aber, wenn dieser Raum am Sonntag kurzfristig für eine Erstkommunionsfeier gebraucht wird? Kein Problem für unsere polnischen Freunde. Dann wird das Buffet eben eingepackt und zum Internat gebracht! Und die Kosten?
Genau verraten haben uns unsere polnischen Gastgeber nicht, wer im Detail für die überaus günstigen Preise verantwortlich zeichnet. Sicher aber liegen wir nicht verkehrt, wenn wir der Stadt Chodziez mit ihrem Bürgermeister Jacek Gursz an der Spitze, dem Partnerschaftskomitee und MOSiR unseren allerherzlichsten Dank aussprechen!
Dasselbe gilt natürlich auch für das Nottulner Partnerschaftskomitee, das nicht nur ideelle, sondern auch großzügige finanzielle Hilfe gewährte. Für einen einheitlichen Look sorgten T-Shirts in knalligem Orange, die von Nottulns Bürgermeister und einem wohlmeinenden Elternteil gesponsert wurden.

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Nikolas, Jule, Louisa und Jonas präsentieren die neuen T-Shirts

Der Empfang
So machten sich am Morgen des 16. Mai 2008 vierundvierzig erwartungsfrohe Schülerinnen und Schüler unter der Begleitung der Sportreferendarinnen Ruth Althoetmar und Julia Schelleckes sowie des stellvertretenden Schulleiters Helmut Nottelmann nebst Ehefrau auf den Weg in das 800 km entfernte Chodziez.

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Die Fahrt verlief weitgehend reibungslos, daran ändert auch der starke Wochenendreiseverkehr auf Polens Hauptverbindungsstraßen nichts. Als überaus wohltuend wurde dabei empfunden, dass durch Polens Beitritt zum „Schengener Abkommen“ die Personenkontrollen an der Grenze entfielen. Deshalb konnten wir auch fast pünktlich zum Begrüßungsessen im Restaurant „Prima Bistro“ erscheinen, zu dem uns der stellvertretende Bürgermeister Piotr Witkowski, Jan Margowski und Janusz Smaruj empfingen. Eine Ehre, die die Bedeutung der partnerschaftlichen Beziehungen zwischen Nottuln und Chodziez eindrucksvoll unterstreicht. Andrzej Skibinski dolmetschte in seiner bekannt charmanten Art, so dass auch für die Kinder keine Langeweile aufkam.

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Begrüßungsessen im „Prima Bistro“. Von rechts: Andrzej Skibinski, Janusz Smaruj, Jan Margowski, Piotr Witkowski, Helmut Nottelmann

Der Lauf
Die große Aufmerksamkeit der heimischen Bevölkerung war uns gewiss, als wir am nächsten Morgen in unseren knalligen orangefarbenen T-Shirts vom Internat zum Startplatz am Stadion schlenderten. Im Wettkampfbüro lagen die Startnummern schon bereit, es konnte losgehen!

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Jan Margowski empfängt uns zur Startnummernausgabe

Bei den Schülerläufen, in denen pro Altersklasse stets über 100 Teilnehmer am Start waren, lagen wir selten ganz weit vorn. Doch das tat der Freude und Begeisterung keinen Abbruch. Die großen Medaillen aus Porzellan, die am Ziel auf alle Läuferinnen und Läufer warteten, boten Entschädigung genug. Zumal es am Ende doch noch einen "Treppchenplatz" für uns gab. In der Gesamtwertung aller beteiligten Schulen reichte es immerhin zum 3. Rang, der mit einem dicken Pokal belohnt wurde. Sekt oder Bier flossen natürlich nicht, der Jubel aber war der Feier einer Deutschen Meisterschaft würdig!

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Jubel über den Pokal

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Zeitvertreib zwischen den Rennen

Die anfänglichen Wolken über Chodziez hatten sich schnell verzogen und bald zeigte der Himmel sein schönstes Gesicht. Die sommerliche Wärme setzte den Läuferinnen und Läufern zwar gehörig zu, bot andererseits aber zwischen den Rennen auch beste Gelegenheiten zum munteren Spiel und entspannenden Sonnenbad auf den großzügigen Rasenflächen.

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Und natürlich auch zu kleinen Flirts. Völkerverständigung auf die ganz unkomplizierte Art! Das zu sehen, tat gut, denn insbesondere unsere Kleineren wussten auch von anderen Erfahrungen bei Begegnungen mit ihren Altersgenossen zu berichten. Hart umkämpft dann der Hauptlauf mit ungefähr 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern: Wer glaubte, eine Promenade um einen See sei eben wie ein Tisch, sah sich mächtig getäuscht! Aber hatte man uns nicht vorher gesagt, die Gegend um Chodziez sei die Schweiz Polens? Äußerst gewöhnungsbedürftig für uns auch die eigenartige Renntaktik vieler polnischer, insbesondere jugendlicher, Teilnehmer. Wie die Raketen schossen sie los, um dann im nächsten Moment wieder abrupt abzubremsen. Höchste Aufmerksamkeit war also geboten! Am besten kam Timo Bertels (Klasse 10a) mit diesen Bedingungen zurecht. Mit hervorragenden 25:47 min für die äußerst anspruchsvollen 5,3 km zeigte er uns allen die Hacken. Knapp hinter ihm erreichte Ruth Althoetmar, die engagierte Sportreferendarin, als Siegerin ihrer Altersklasse das Ziel. Beide wurden vom Veranstalter mit Urkunden und Pokalen als beste Nottulner ausgezeichnet.

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Sportlich, wie er begonnen hatte, klang der Tag auch aus. Skiba, das Organisationstalent, hatte für uns die Bowlingbahnen im Hotel Nestor reserviert. Wer vom Lauf noch nicht ausgepowert war, konnte sich hier noch einmal so richtig austoben.

Der Besuch in Posen
Ernster und besinnlicher ging es dann am Sonntag beim Besuch der Stadt Poznan unter der Leitung von "Skiba" Skibinski und seinem Schüler Adam zu.

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Bot die malerische Altstadt noch touristischen Rummel und folkloristische Gaukelei, wurden wir an den Ehrenmalen und Museen im "Park Cytadela" noch einmal mit den Schrecken des 2. Weltkrieges konfrontiert. Panzer und Kampfflugzeuge erinnerten an die entscheidenden Kämpfe zur Befreiung der Stadt von der deutschen Besatzung. Die Schüler reagierten sehr unterschiedlich auf diese Situation. Während einige sich von den Schilderungen persönlicher Schicksale sehr betroffen fühlten, taugten anderen die Kanonenrohre doch eher als Spielgeräte. Shoppen nach Herzenslust in einem der größten Einkaufszentren Polens rundete den überaus gelungenen Ausflug ab.

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Linkes Bild: Andrzej Skibinski, unser Begleiter auf allen Wegen

Der Abschied
Zum Abschiedsessen am Abend waren dann auch wieder die Mitglieder des Partnerschaftskomitees und des Sportverbandes im „Prima Bistro“ erschienen.

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Die unvermeidbaren Reden wurden kurz gehalten, Herzlichkeit, Freude und Dankbarkeit standen dafür im Vordergrund. Während Helmut Nottelmann auch die Gastgeber mit den orangefarbenen T-Shirts der Nottulner Pennäler einkleidete, bedankten sich die Schülerinnen und Schüler auf ihre Weise. Buchstabe für Buchstabe enthüllten sie ihre Grüße:

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Auf dem Heimweg waren sich alle einig, dass die Strapazen der Fahrt durch die vielen neuen Eindrücke in und um Nottulns Partnerstadt und die herzliche Aufnahme seitens der polnischen Gastgeber um ein Vielfaches aufgewogen wurden.

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