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Von Fahrrädern und Eichhörnchen

Rupert-Neudeck-Gymnasium: Polnisch-Deutsche Schülerbegegnung

Vorstellung
Das Fahrrad hat in Chodziez an Bedeutung gewonnen. Das erfuhren die Schülerinnen und Schüler des Rupert-Neudeck-Gymnasiums beim Austausch mit den polnischen Jugendlichen. Unser Bild zeigt Bürgermeister Jacek Gursz auf einem der Räder, die man für wenige Cent leihen kann. Foto: Krzysztof Kito Wierzbicki

23 Schülerinnen und Schüler der Szkola Podstawowa nr.1 in Chodziez und dem Rupert-Neudeck-Gymnasium (RNG) ließen sich eine Begegnung mit dem Nachbarland, die sonst jährlich als gegenseitiger Besuch stattfindet, auch von der Corona nicht nehmen und ließen sich auf das Wagnis einer Online-Veranstaltung ein. „Bei insgesamt vier Meetings bewiesen sie, dass mit Neugier und Interesse aneinander auch digital intensive Begegnungen möglich sind“, schreibt das RNG in einer Pressemitteilung. Beim ersten Meeting standen die Begrüßung durch Schulleiter Tomasz Jagodzinski und Schulleiterin Jutta Glanemann , eine noch sehr schüchtern verlaufende Vorstellungsrunde und ein Austausch über die beiden unterschiedlichen Schulen auf dem Programm. Dabei wurde größtenteils Englisch gesprochen. Und wenn das nicht ausreichte, übersetzte Anna Najder, die zusammen mit Pawel Idczak von polnischer Seite aus die Begegnung organisiert hatte, ins Polnische oder Deutsche, sodass quasi dreisprachig kommuniziert wurde.
Besonders schön und lebhaft verlief das zweite Treffen, heißt es in der Pressemitteilung. Zum Thema „My portrait“ hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Powerpoints über sich selbst vorbereitet und gaben damit Einblicke in ihre privaten Lebenswelten. Dabei wurden zahlreiche Gemeinsamkeiten wie Lieblingsbands und Lieblingsstars entdeckt, über die man sich austauschte.
Bei der dritten Begegnung stand das Kennenlernen der Wohnorte im Fokus, woraus sich eine Diskussion über Fahrradfahrgewohnheiten in Polen und Deutschland ergab. In Chodziez hat sich in dieser Hinsicht einiges getan. Dort kann man überall in der Stadt Fahrräder für ein paar Cent ausleihen, ähnlich organisiert wie beim E-Rollerverleihsystem in Münster.
Zu Beginn der letzten Sitzung ließen es sich die beiden Bürgermeister, Jacek Gursz und Dr. Dietmar Thönnes, nicht nehmen, ein Grußwort an die Schülerinnen und Schüler zu richten, um von ihrer Arbeit zu berichten und die Bedeutung des städtepartnerschaftlichen Austausches zu betonen.
Damit die Verständigung in Zukunft noch besser funktioniert, gab es zum Abschluss einen Polnisch-Crash-Kurs für wichtige polnische Alltagsworte wie „dzień dobry“ („Guten Tag“) oder „przepraszam“ („Entschuldigung“). Die in der deutschen Sprache schon etwas fortgeschritteneren polnischen Jugendlichen übten dagegen anspruchsvolle Wörter wie „Eichhörnchen“ oder den Zungenbrecher von den „Wiener Waschweibern“.
Die Organisatorinnen vom RNG, Cordula Eing und Wiebke Tiessen, sind sich sicher, dass dies nicht der letzte Kontakt zwischen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern war, sondern dass die Jugendlichen digital in Verbindung bleiben werden. Und vielleicht ergibt sich im Jubiläumsjahr der Städtepartnerschaft doch noch die Gelegenheit einer realen Begegnung ...

Westfälische Nachrichten, 13. Mai 2021

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