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Neuer Termin vielleicht Sommer 2022

Das Projekt „Barrierefreie Partnerschaft“ musste abgesagt werden.

Vorstellung
Foto: Stellten ihre Ideen für das Projekt „Barrierefrei Partnerschaft“ im November auf dem polnischen Abend vor: Michael Gödde, Julia Neuhaus und Marianne Klan, Teilhabekreis Nottuln. Foto: Marita Strothe

Die Vorfreude war auf allen Seiten groß. Nun die Enttäuschung: Das Projekt „Barrierefreie Partnerschaft“ der Städtepartnerschaftskomitees aus Nottuln und Chodziez, das über Fronleichnam in Nottuln geplant war, musste abgesagt werden. Nach einer Schaltung zwischen Nottuln und Chodziez und nach intensiver Diskussion kamen die Komitees zu dieser Entscheidung. Auch die beiden Bürgermeister, Manuela Mahnke und Jacek Gursz, rieten zu diesem Entschluss.
Der Bürgermeister aus Chodziez: „Ich denke, die Absage ist richtig. Selbst wenn die Epidemie vorbei ist, wird es die Zeit danach geben, in der wir hundert andere wichtige Dinge zu tun haben. Wir müssen uns um Menschen, Unternehmungen und alles kümmern, was wir in unseren Städten haben. Ich schlage vor, wir warten, bis alle Zweifel an dem Virus ausgeräumt sind.“
Die Entscheidung ist den Beteiligten nicht einfach gefallen. Viel Arbeit und viele Gespräche waren schon in dieses Projekt geflossen. Das Konzept stand, die Planungen und Vorbereitungen waren fast alle abgeschlossen: Raumreservierungen, Cateringservice, Unterkünfte in Jugendherberge und Hotel, Busfahrten nach Xanten zum Römermuseum mit inklusiven Führungen, Weiterfahrt in die Niederlande, ein großes Fest am Samstag nach Fronleichnam mit vielen Beiträgen auch der Menschen mit Behinderung.
Zum ersten Mal sollten Menschen mit Behinderungen im Zentrum eines Austausches zwischen Nottuln und Chodziez stehen. Geplant war, Menschen mit Handicap aus beiden Partnerstädten eine aktive Beteiligung an der Städtepartnerstadt zu ermöglichen. Marga und Josef Lütkecosmann planten für das Nottulner Komitee dieses Wochenende: „Wir wollten erreichen, dass niemand, der an Aktivitäten und Austauschen im Rahmen unserer europaaktiven Städtepartnerschaft teilnehmen möchte, wegen eines Handicaps ausgeschlossen wird. Dazu müssen die Barrieren in unseren Köpfen und in unserem Lebensumfeld abgebaut werden.“
Die lokale Arbeitsgemeinschaft des Teilhabebeirats der Gemeinde Nottuln war schnell für die Mitarbeit gewonnen. Engagiert arbeitete Marianne Klan, Leiterin des Fachbereichs 3 am Stift Tilbeck, an der Konzeption mit. Das Ziel: Bewusst soll Menschen mit Handicap ermöglicht werden, ihre Fähigkeiten in die Städtepartnerschaft einzubringen, miteinander und voneinander zu lernen, um Barrieren abzubauen. Es geht um eine aktive Beteiligung der Menschen mit Handicap an der Ausgestaltung der Städtepartnerschaft.
Auch das Land NRW war von diesem Projekt überzeugt und wollte es mit 5000 Euro mitfinanzieren. Der Anfang war gemacht und auf einem guten Weg.
Nun planen die Verantwortlichen in Chodziez und Nottuln das Projekt für 2022. Josef Lütkecosmann: „Wir überlegen, dieses Projekt eventuell im Sommer 2022 im Rahmen der dann in Nottuln stattfindenden großen Begegnungsveranstaltung anlässlich des 30-jährigen Bestehens unserer Städtepartnerschaft fortzuführen. Konkrete Entscheidungen werden wir erst dann treffen, wenn die Gesamtsituation der augenblicklichen Krise wieder eine verlässliche Planung zulässt.“ Beata Roguska, Vorsitzende des Komitees in Chodziez, guckt auch mit Zuversicht auf diese Planung: „Wir sind sehr traurig über die Absage, aber Eure und unsere Gesundheit geht nun vor“, schrieb sie dem Nottulner Komitee. „Ich bin sicher, wir holen das nach und machen viel zusammen, sobald das Virus vorbei ist. Darauf freuen wir uns alle.“

Westfälische Nachrichten, 20. April 2020

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