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Feier
Prälat Jan Stanislawski (Mitte) – hier vor einigen Jahren bei einer Ehrung durch die Gemeinde Nottuln

Miteinander die Welt gestalten

Die Städtepartnerschaft zwischen Nottuln und Chodziez ist ein großer Erfolg

Nottuln - Es sind schon 20 Jahre her, dass Chodziez und Nottuln eine Partnerschaft geschlossen haben. Am Anfang dieses historischen Ereignisses stand Gerhard Lange aus Münster-Hiltrup, der während des Krieges vielen Pfarrgemeinden und Institutionen in Polen kostbare Hilfe geleistet hat. Seinen Vorschlag für eine Partnerschaft mit Nottuln nahm ich als damaliger Pfarrer der St.-Florian-Gemeinde in Chodziez sehr gerne an mit der Hoffnung, dass diese Partnerschaft viel Gutes bringen könnte. Ich hatte schon gute Erfahrungen, da ich als Dompfarrer in Posen mit der Domgemeinde in Lyon eine solche Verbindung geknüpft hatte.
Nachdem der Kommunismus zusammengebrochen war, stand Polen vor vielen tiefgreifenden Veränderungen. Es waren neue Impulse notwendig, um die neue Wirklichkeit zu gestalten. Sehr wichtig war und ist es, gute Kontakte mit dem Nachbarn im Westen zu pflegen und die Vergangenheit zu verabschieden – im Geiste der Bibel: „Ecce nova facio omnia!“, „Seht, ich mache alles neu!“ – und einen neuen Weg zu beginnen, den Weg des Friedens, der Freundschaft, des kreativen Miteinanders.
Ein wichtiges Argument war auch, dass Nottuln im Münsterland liegt, der Heimat des großen Seligen Bischof Graf von Galen, in der Region, in der viele Polen in der Zeit der Wirtschaftskrise Arbeit gefunden haben und einige beheimatet sind.
Man kann auch nicht von dem Umstand absehen, dass nach dem „polnischen Papst“ ein „deutscher Papst“ die Kirche leitet. So wie die Polen ihren Landsmann Johannes Paul II. verehrten, so ist auch Papst Benedikt XVI. in Polen geehrt und hoch geschätzt. Wir sind ihm besonders dankbar, dass er bei vielen Gelegenheiten in unserer schweren Sprache zu uns spricht, und das macht er sehr gut.
Wenn ich jetzt die 20 Jahre unserer Partnerschaft betrachte, muss ich sagen, dass der Erfolg groß ist und wirklich schön. Ich bin der Meinung, dass unsere verschiedenen Treffen und die Mitarbeit so vieler Organisationen und Gruppen sehr bemerkenswert ist. Aber am schönsten finde ich die Freundschaft zwischen einzelnen Personen und Familien. Ein Symbol dafür ist die Ehe zwischen Agnieszka und Hartmut Blakert. Ich bin auch persönlich dankbar für die Freundschaft, die mich mit Dechant Tietmeyer verbindet. Mein Wunsch wäre es, dass die beiden Pfarrgemeinden St. Martin in Nottuln und St. Florian in Chodziez mehr und engere Zusammenarbeit pflegen. Ich freue mich, dass der Nachfolger von Dechant Tietmeyer, Herr Dechant Caßens, auch dieser Meinung ist, so habe ich es jedenfalls gehört.
Für die Einladung zu den Feierlichkeiten der 20-jährigen Partnerschaft, die in Nottuln stattfinden werden, bedanke ich mich herzlich.
Der Philosoph Martin Heidegger sagte einmal: „Die Technik hat alle und jede Entfernung bewältigt, hat aber keine Nähe geschaffen.“
Unsere Aufgabe als Christen ist es, die Nähe zu schaffen.

Von Prälat Jan Stanislawski

Westfälische Nachrichten, 5. Mai 2012

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