Zur gemeinsamen Sitzung trafen sich Polen und Deutsche am Wochenende in Nottuln. Die Städtepartnerschaft Nottuln/Chodzie ist lebendig, ihr Herzstück ist der Jugendaustausch. Im Bild (v.l): Peter Steil, Vera Brendel, Uwe Brummerloh, Dorota Idczak, Peter Buddendick, Johanna Pietraszak, Agnieszka Blankert, Beata Swiderska, Robert Hülsbusch und Jürgern Hilgers-Silberberg. Foto: (Benedikt Falz)
„Im Zentrum steht der Jugendaustausch“
Nottuln - „Die Städtepartnerschaft zwischen Nottuln und Chodzie besteht nun seit 18 Jahren, und wir arbeiten immer noch solide und gut“, sagte am Samstagmorgen Robert Hülsbusch, Vorsitzender des Komitees für Städtepartnerschaft Nottuln. Besonders freute er sich über den Besuch einiger Polen, vor allem übe den zweier Lehrerinnen aus Chodzie, die am noch laufenden Schulaustausch teilnehmen. Leider konnten nicht alle polnischen Mitglieder des dortigen Partnerschaftskomitees nach Nottuln kommen, da in Polen der Winter zurzeit deutlich härter als in hiesigen Regionen.
Dafür waren aber drei Lehrerinnen Nottulner Schulen anwesend: Mechthild Wegener-Ewert und Dorothea Canisius vom Gymnasium und Vera Brendel von der Liebfrauen-Realschule waren mit zwei deutsch-polnischen Gruppen in Köln, Düsseldorf und Münster gewesen - in dieser Woche soll es wieder nach Hause gehen.
Hülsbusch dankte den Pädagoginnen für deren Einsatz und erinnerte noch einmal an die Wichtigkeit dieser Austausche. Denn: „Im Zentrum steht der Jugendaustausch, er ist das Herzstück der Partnerschaft.“
Trotz der guten Erfahrungen aus den vergangenen Jahren diskutierten die Komiteemitglieder auch über Probleme, die immer wieder auftraten. Besonders der Unterschied der Schulsysteme Deutschlands und Polens, finanzielle Gründe und sinkende Teilnehmerzahlen machten die Organisation schwierig.
Aber auch andere Vereine beider Gemeinden, besonders aus den Bereichen Sport und Musik, hatten in diesem Jahr ihre Heimat für eine kurze Zeit für die Partnergemeinde verlassen. Zum Beispiel hatte ein Jazz-Workshop stattgefunden, und die polnische Fußballmannschaft war beim Nottulner Pfingstturnier angetreten.
Zudem läuft zurzeit ein Sprachprojekt, bei dem die Lehrer Peter Steil aus Nottuln und Andrzej Skibiriski aus Chodzie jeweils einige Schüler und Erwachsene in ihrer Muttersprache unterrichten.
Auch für das kommende Jahr stehen bereits diverse Begegnungen fest. So werden Nottulner Feuerwehrmänner aus allen Ortsteilen, die DLRG und das DRK aus Nottuln sowie der Heimatverein ins Nachbarland reisen, Besuche der Antoni-Bruderschaft, der Pfadfinder und verschiedener Sportabteilungen sind noch in Planung.
Höhepunkte in 2011 werden außerdem ein Kunstprojekt in Chodzie und eine Fahrt nach Krakau sein, bevor das 20-jährige Bestehen der Partnerschaft 2012 ansteht, für das auch schon geplant wurde.
„Das war eine wichtige Sitzung. Gut, dass wir für die nächsten Jahre die Weichen stellen konnten“, sagte Vorsitzender Hülsbusch abschließend.
VON Benedikt Falz
Westfälische Nachrichten, 5.Dezember 2010