Vortrag von Reinhold Vetter: „Beziehungen zwischen Deutsche und Polen – mal herzlich und zugewandt, mal kompliziert und schwierig“
Nottuln. Zu einem Vortrag über die Beziehungen zwischen Deutsche und Polen („mal herzlich und zugewandt, mal kompliziert und schwierig“) lädt das Komitee für Städtepartnerschaft Nottuln alle Bürgerinnen und Bürger am Donnerstag, den 11. 11. 2010 um 19.30 Uhr in die Alte Amtmannei nach Nottuln ein. Als Referent konnte das Komitee den Journalisten Reinhold Vetter gewinnen.
Es scheint wieder alles in Ordnung im deutsch-polnischen Verhältnis zu sein. Christian Wulf beschwor bei seinem Antrittsbesuch in Polen die zentrale Beziehung der beiden Länder und sein ebenfalls frisch gewählter polnischer Kollege Bronis?aw Komorowski sprach beim Gegenbesuch gar von der Wiederbelebung des Weimarer Dreiecks zwischen Polen, Deutschland und Frankreich. Trotzdem ist das Verhältnis ein schwieriges, wie nicht nur die jüngsten Äußerungen von Erika Steinbach zeigen. Immer noch herrschen zwischen den Menschen in Polen und Deutschland gegenseitige Ressentiments. Vorurteile, die nur schwer abbaubar zu sein scheinen und die immer wieder aufbrechen. Die Karikaturen zu Erika Steinbach und zu den Kaczynski-Brüdern zeigen dies. Steffen Möller bringt dies in seinem kabarettistischen Programm immer wieder auf den Punkt.
Die Beziehungen zwischen Polen und Deutsche beruhen auf einer wechselvollen gemeinsamen Geschichte, die heute noch prägend ist.
Reinhold Vetter, Journalist und Buchautor, wird in einem Vortrag die aktuelle Lage der Beziehung zwischen Polen und Deutsche beleuchten. Nach dem Vortrag steht der Referent zu einem Gespräch zur Verfügung.
Gemeinsam mit der DPG Lüdinghausen und der DPG Senden hat der Komitee für Städtepartnerschaft Nottuln Reinhold Vetter eingeladen, der im August 1980 den berühmten Streik auf der Danziger Lenin-Werft miterlebt hat und später mehr als zwei Jahrzehnte lang als Korrespondent deutscher Medien aus Ostmitteleuropa und Südkosteuropa berichte hat. Er hat Lech Wales mehr als dreißig Jahre lang beobachtet, wiederholt mit ihm gesprochen und empfindet Sympathie und Hochachtung für seinen Helden, ohne auf deutliche Kritik zu verzichten. Heute lebt Vetter in Warschau und Berlin. Als freier Wissenschaftler und Publizist mit dem Arbeitsschwerpunkten Zeitgeschichte, Politik und Wirtschaft in Ostmitteleuropa veröffentlichte er zahlreiche Arbeiten, darunter Kunstreiseführer über Polen und Schlesien sowie Aufsätze in Fachzeitschriften. Regelmäßig schreibt er für die Neue Züricher Zeitung.