Vereint: Beim Abspielen der beiden Nationalhymnen reichten sich die Gäste und Gastgeber die Hände. Foto: Dieter Klein
Großartige Tage in Chodziez: Trennung fällt allen schwer
Chodziez. Zurück aus der Partnerstadt Chodziez, bleiben bei den Nottulnern die Tage des Partnerschaftsjubiläums lange im Gedächtnis. Fröhliche Feste und offizielle Festakte waren geprägt von einem großen Miteinander.
Mit einem Festhochamt in St. Stephan begann der Samstag für die Nottulner wie auch für ihre polnischen Freunde ungewöhnlich feierlich. Peter Amadeus Schneider dirigierte den Chorus Cantemus, begleitet von Thomas Drees an der Orgel, und führte den Chor zu einer hinreißend vorgetragenen „Spatzenmesse“. Delegationen, darunter unter anderem Heimatverein und Kolpingsfamilie, brachten Geschenke wie Brot, Wein und Kerzen zum Altar. Mitglieder des Nottulner Pfarrgemeinderates lasen Teile der Liturgie in deutscher Sprache. Prälat Jan Stanislawski übersetzte seine Predigt – von der Bürgermeister Schneider später sagte: „Diese Predigt war der spirituelle Höhepunkt unserer Reise.“
Bürgermeister Jacek Gursz übergab den Mitgliedern des Komitees und der offiziellen Nottulner Delegation zu Erinnerung Porzellan-Wanduhren aus der städtischen Manufaktur, Bücher mit Fotos aus dem alten Chodziez und CDs. „In den vergangenen 15 Jahren habt ihr ein Teil Eurer Herzen hier in Chodziez gelassen, auch in meinem Herzen.“
Unter den vielen deutschen Gästen, deren Namen immer wieder genannt wurden und die für ihre Arbeit Dank und Anerkennung bekamen: Bernd Mensing, Heinz Fliß, Peter Buddendick, Robert Hülsbusch, Jürgen Hilgers-Silberberg, Stefan Volpert, Vera Brendel, Peter Steil, Hansjörg Krukenberg, Christian Wermert, Robert Wienke, Agnieszka Blakert, Alain Tessonneau, Ingrid Müller, Gisela Trumm, Helmut Walter und Friedhelm Schweins.
Nach einem letzten gemeinsamen Mittagessen zog der gesamte Nottulner Tross, einschließlich der Chöre und Blasmusiker, zum europäischen Picknick bei Chodziez. Bei Tanz und Musik entwickelte sich eine lange Ballnacht.
Umso schwerer war am Sonntagmorgen der Abschied. Noch einmal trafen sich alle Gruppen mit ihren Gastgebern, den Offiziellen der Stadt, den Komitees und den vielen mitgereisten Vereinen, nahezu alle mit Bergen von Geschenken bedacht, am Bahnhof. Noch einmal wurde allen Besuchern aus Nottuln deutlich, wie sehr sie von der großartigen Gastfreundlichkeit der Menschen überwältigt waren. Von Familien, die selbst in ihren relativ bescheidenen kleinen Wohnungen Platz freigemacht hatten für die Nottulner. Da flossen Tränen, Menschen schlossen sich in die Arme, als wollten sie sich nie mehr trennen.
Die Rückfahrt klappte besser als die Hinfahrt. Der Buskonvoi kam pünktlich und geschlossen in Nottuln an. Und für manche wurde es wieder eine lange Nacht. Gab es doch viel zu erzählen . . .
Von Dieter Klein,Nottuln